Der Berner Sennenhund


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Der Berner Sennenhund ist ein langhaariger, kräftiger, aber beweglicher Bauernhund von übermittlerer Größe. Die drei leuchtenden Farben schwarz, rostrot und weiß sind symmetrisch angelegt und klar voneinander abgegrenzt. 

Die Vorfahren des Berner Sennenhundes waren die alten Bauernhunde, die vor hunderten Jahren auf den meist abgeschiedenen Bauernhöfen im Schweizer Mittelland - in der Umgebung von Bern - zu finden waren. Diese Bauern waren wohlhabend und benötigten imposante Wachhunde, die die Menschen auf dem Hof  und ihr Vieh vor Dieben und wilden Tieren schützen konnten. Die Wachsamkeit ist daher noch immer eine stark hervortretende Charaktereigenschaft, obwohl der Berner nie scharf oder aggressiv sein soll. Fremden gegenüber ist er selbstsicher und friedlich, allerdings etwas reserviert.

Die Bauernhunde wurden manchmal auch vor kleine Wagen eingespannt und es gibt alte Berichte, denen zufolge sie sich durch das Treiben von Vieh ausgezeichnet haben. Wie alle Bauernhunde haben Berner Sennenhunde einen sehr niedrigen Jagdinstinkt.


Wohl kaum ein anderer Hund ist so anhänglich und stark auf seinen Menschen bezogen wie der Berner. Zärtlichkeit, Nähe und der Kontakt zu den Leuten in seiner Familie bedeuten für ihn alles. Er braucht unbedingt einen engen und konstanten Bezug zu den Menschen in seiner Umgebung.  Berner Sennenhunde sind nur in einer Gemeinschaft glücklich und müssen fest in der Familie integriert sein und an ihrem Leben teilhaben können. Ein Berner Sennenhund, der in Isolation gehalten wird, degeneriert und wird stumpf, nervös und aggressiv. Nur mit viel Liebe und in enger Gesellschaft mit der Familie wird er die hervorragenden Eigenschaften entwickeln, die diese Rasse so auszeichnen, und Hund und Mensch werden jahrelang Freude miteinander haben.


Imani und Imba vom Haus Agnelli Gabriela AgnelliDer Berner Sennenhund hat ein mittleres Temperament und gute Führigkeit, obwohl historisch von ihm erwartet wurde, dass er nicht wie Hütehunde und echte Treibhunde auf Kommando abgerichtet sein musste. Vielmehr lernte er durch ständigen Kontakt mit den Leuten am Bauernhof und durch Erfahrungen im Alltagsleben, was von ihm erwartet wurde. Durch seine rasche Auffassungsgabe versteht ein Berner Sennenhund schnell, wie er seinen Menschen eine Freude machen kann, und führt die ihm gestellten Aufgaben eigenständig aus.


Ein Berner Sennenhund braucht täglich Bewegung, Beschäftigung und Abwechslung in seinem Leben. Er genießt lange Spaziergänge mit seinen Leuten, aber nichts macht dem einstigen Hof-, Treib- und Zughund mehr Freude, als wenn ihn sein Mensch für gut gelöste Aufgaben lobt. Berner Sennenhunde eignen sich hervorragend für manche Sportarten - besonders Zugarbeit und Fährtenarbeit -, aber sie werden auf dem Abrichteplatz nur glänzen, wenn sie eine enge, liebvolle Beziehung zu ihrem Hundeführer haben und wenn die Sensibilität und Einfühlungsvermögen der Rasse beim Unterricht berücksichtigt wird.

 


Kurzer geschichtlicher Überblick 

Ch Tiamo de Marais Champagne CH Azzuro vom Freisinger Land Tulipanos Berni King Kong Huberta BrunnerDer Berner Sennenhund ist ein Bauernhund alter Herkunft, der in den Voralpengebieten und Teilen des Mittellandes in der Umgebung von Bern als Wach-, Zug- und Treibhund gehalten wurde. Nach dem Weiler und Gasthaus Dürrbach bei Riggisberg, wo dieser langhaarige, dreifarbige Hofhund besonders häufig vorkam, erhielt er seinen ursprünglichen Namen: Dürrbächler.

Nachdem 1902, 1904 und 1907 bereits solche Hunde bei Hundeausstellungen gezeigt worden waren, schossen sich im November 1907 einige Hundezüchter aus Burgdorf zusammen, um die Rasse rein zu züchten. Sie gründeten den „Schweizerischen Dürrbach-Klub" und stellten Rassekennzeichen auf. 1910 wurden bei einer Hundeschau in Burgdorf bereits 107 Tiere vorgeführt.

Von da an erwarb sich die Rasse, in Anlehnung an die anderen Schweizer Sennenhunde nun „Berner Sennenhund" genannt, rasch Freunde in der ganzen Schweiz und bald auch in anderen Ländern. Heute ist der Berner Sennenhund dank seiner attraktiven Dreifarbigkeit und seiner Anpassungsfähigkeit weltweit als Familienhund bekannt und beliebt.  


Gesundheit

HD (Hüftgelenksdysplasie) und ED (Ellbogengelenksdysplasie)

Erklärung:

Fehlverformungen der Gelenksverbindungen 

Anmerkung:

Diese Erkrankungen sind nicht rein genetisch bedingt, sondern es spielen auch Fütterung und Haltung eine große Rolle.

Verbesserungsmaßnahmen:

Für alle Hunde muss vor der Zuchtzulassung ein HD- und ED-Röntgen durchgeführt werden.

Nähere Informationen finden Sie hier: Zuchtspezifische Formulare

DM (Degenerative Myelopathie)

Erklärung:

DM ist eine Erkrankung des Rückenmarks, die mit einer fortschreitenden Lähmung d. HH einhergeht.

Anmerkung:

Die Symptome beginnen bei mittelalten bis alten Hunden und umfassen anfänglich eine Störung der Bewegungskoordination und Schwäche der Hinterhand. Mit Fortschreiten der Krankheit haben die Hunde zunehmend Mühe beim Laufen und es kommt zur vollständigen Lähmung der Hintergliedmaßen.

Nur für Welpen, die von BEIDEN Elternteilen das DM-Gen erhalten, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an DM zu erkranken.

Verbesserungsmaßnahmen: Der VSSÖ ist der erste und einzige Verein der den DM Test verpflichtend eingeführt hat. Alle Hunde müssen vor der Zuchtzulassung diesen Gentest vorlegen. Verpaarungen werden nur genehmigt wenn daraus keine reinerbigen Welpen mehr hervorgehen.

 

Histiozytäres Sarkom (HS) oder Maligne Histiozytose

Erklärung: Hierbei handelt es sich um eine Tumorerkrankung, die verschiedene Organe betreffen kann. Allem voran Milz, Leber und Lunge, aber in selteneren Fällen auch Knochen oder Nervensystem.
Rückblick & Erkenntnisse Histiozytäres Sarkom
Verbesserungsmaßnahmen:  

Da eine genetische Komponente vermutet wird, wird in verschieden Länder nach einem Gentest geforscht.

mehr Informationen zu dem Gentest und die Testanforderung sind unter "Service" -> "Zuchtspezifische Formulare" zu finden!

Hier finden Sie den Bericht zum Bernese International Health Symposium, welches 2015 in Helsinki stattfand. --> BERICHT


Rassestandard

FCI - Standard Nr.  45 /  05. 05. 2003

URSPRUNG: Schweiz.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-STANDARDES: 25.03.2003.

VERWENDUNG: Ursprünglich Wach-, Treib- und Zughund auf den Bauernhöfen im Kanton Bern, heute auch Familien- und vielseitiger Arbeitshund.

KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde
Sektion 3: Schweizer Sennenhunde
Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Der Berner Sennenhund ist ein Bauernhund alter Herkunft, der in den Voralpengebieten und Teilen des Mittellandes in der Umgebung von Bern als Wach-, Zug- und Treibhund gehalten wurde.  Nach dem Weiler und Gasthaus Dürrbach bei Riggisberg im Kanton Bern, wo dieser langhaarige, dreifarbige Hofhund besonders häufig vorkam, erhielt er seinen ursprünglichen Namen „Dürrbächler“.  Nachdem 1902, 1904 und 1907 bereits solche Hunde an Hundeausstellungen gezeigt worden waren, schlossen sich im November 1907 einige Hundezüchter aus Burgdorf zusammen, um die Rasse rein zu züchten. Sie gründeten den „Schweizerischen Dürrbach-Klub“ und stellten Rassekennzeichen auf. 1910 wurden an einer Hundeschau in Burgdorf,  zu der viele Bauern der Umgebung ihre Dürrbächlerhunde brachten, bereits 107 Tiere vorgestellt.
Von da an erwarb sich die Rasse, in Anlehnung an die anderen Schweizer Sennenhunde nun „Berner Sennenhund“ genannt, rasch Freude in der ganzen Schweiz und bald auch im benachbarten Deutschland. Heute ist der Berner Sennenhund dank seiner attraktiven Dreifarbigkeit und seiner Anpassungsfähigkeit weltweit als Familienhund bekannt und beliebt.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Langhaariger, dreifarbiger, übermittelgrosser, kräftiger und beweglicher Gebrauchshund mit stämmigen Gliedmassen; harmonisch und ausgewogen.

WICHTIGE PROPORTIONEN:

  • Verhältnis der Widerristhöhe zur vom Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessenen Körperlänge ca. 9:10; eher kompakt als langgestreckt.

  • Die Widerristhöhe verhält sich zur Brusttiefe im Idealfall wie 2:1.


VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Sicher, aufmerksam, wachsam und furchtlos in Alltagssituationen; gutmütig und anhänglich im Umgang mit vertrauten Personen, selbstsicher und friedlich gegenüber Fremden; mittleres Temperament, gute Führigkeit.

KOPF: Kräftig; Grösse harmonisch zur Gesamterscheinung, nicht zu wuchtig.

OBERKOPF:
Schädel: Im Profil und von vorn gesehen wenig gewölbt. Wenig ausgebildete Mittelfurche.
Stop: Deutlich, jedoch nicht zu stark ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Schwarz.
Fang: Kräftig, mittellang; Nasenrücken gerade.
Lefzen: Anliegend, schwarz.
Kiefer / Zähne: Vollständiges, kräftiges Scherengebiss (die M3 bleiben unberücksichtigt). Zangengebiss toleriert.
Augen: Dunkelbraun, mandelförmig, mit gut anliegenden Lidern, nicht zu tiefliegend und nicht hervorstehend. Loser Liedschluss ist fehlerhaft.


Ohren (Behang): Mittelgross, hoch angesetzt, dreieckig, leicht abgerundet, in der Ruhe flach anliegend; bei Aufmerksamkeit wird der Ohransatz hinten aufgerichtet, wobei die Vorderkante am Kopf angeschmiegt bleibt.

HALS: Kräftig, muskulös, mittellang.

KÖRPER:
Obere Profillinie: Vom Hals leicht abwärts harmonisch in den Widerrist übergehend, dann gerade und horizontal verlaufend.
Rücken: Fest, gerade und horizontal.
Lendenpartie: Breit und kräftig; von oben gesehen leicht eingezogen.
Kruppe: Sanft abgerundet.
Brust: Breit und tief, bis zu den Ellenbogen reichend, mit ausgeprägter Vorbrust; Rippenkorb möglichst lang, von breit-ovalem Querschnitt.
Untere Profillinie und Bauch: Vom Brustkorb zur Hinterhand leicht ansteigend.

RUTE: Buschig, mindestens bis zum Sprunggelenk reichend, in Ruhestellung hängend, in der Bewegung schwebend, auf Rückenhöhe oder leicht darüber getragen.

GLIEDMASSEN:
Kräftiger Knochenbau.
Vordergliedmassen.
Vorderläufe von vorne gesehen gerade und parallel, Stellung eher breit.
Schultern: Schulterblatt kräftig, lang, schräggestellt, mit dem Oberarm einen nicht zu stumpfen Winkel bildend, anliegend und gut bemuskelt.
Oberarm: Lang, schrägliegend.
Ellenbogen: Gut anliegend, weder ein- noch ausdrehend.
Unterarm: Kräftig, gerade.
Vordermittelfuss: Von der Seite gesehen nahezu senkrecht stehend, fest; von vorne gesehen in gerader Verlängerung des Unterarms.
Vorderpfoten: Kurz, rundlich, mit eng aneinanderliegenden,  gut gewölbten Zehen, weder einwärts noch auswärts gedreht.

HINTERHAND: Stellung von hinten gesehen gerade und parallel, nicht zu eng.
Oberschenkel: Lang, breit, kräftig und gut bemuskelt.
Kniegelenk: Deutlich gewinkelt.   
Unterschenkel: Lang, gut schräg liegend.
Sprunggelenk: Kräftig, gut gewinkelt.
Hintermittelfuss: Nahezu senkrecht gestellt. Die Afterkrallen müssen entfernt sein (ausser in den Ländern, in welchen die operative Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist).
Hinterpfoten: Etwas weniger gewölbt als die Vorderpfoten; weder einwärts noch auswärts gedreht.

GANGWERK: In allen Gangarten raumgreifender, gleichmässiger Bewegungsablauf; ausgreifender, freier Vortritt und guter Schub aus der Hinterhand. Im Trab von vorn und von hinten gesehen geradlinige Gliedmassenführung.

HAARKLEID:

HAAR: Lang und glänzend, schlicht oder leicht gewellt.

FARBE: Tiefschwarze Grundfarbe, mit sattem, braunrotem Brand an den Backen, über den Augen, an allen vier Läufen und auf der Brust; weisse Abzeichen wie folgt;

  • Saubere weisse symmetrische Kopfzeichnung: Blesse, die sich gegen die Nase hin beidseitig zur weissen Fangzeichnung verbreitert. Die Blesse sollte nicht bis an die Überaugenflecken und die weisse Fangzeichnung höchstens bis zu den Lefzenwinkeln reichen.
  • Weisse, mässig breite, durchgehende Kehl- und Brustzeichnung.
  • Erwünscht: Weisse Pfoten, weisse Rutenspitze.
  • Toleriert: Kleiner weisser Nackenfleck, kleiner weisser Afterfleck.

 
GRÖSSE:
Widerristhöhe:
Für Rüden: 64 – 70 cm
Idealgrösse: 66 – 68 cm
Für Hündinnen: 58 – 66 cm
Idealgrösse: 60 – 63 cm

FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Unsicheres Verhalten.
  • Feiner Knochenbau.
  • Unregelmässige Stellung der Schneidezähne, sofern der Gebissschluss erhalten bleibt.
  • Fehlen von anderen Zähnen als höchstens zwei PM1 (Prämolaren 1); die M3 bleiben unberücksichtigt.
  • Haarkleid: Ausgeprägtes Kraushaar.
  • Zeichnungs- und Farbfehler:
  • Fehlende weisse Kopfzeichnung.
  • Zu breite Blesse und /oder weisse Fangzeichnung, die deutlich über die Lefzenwinkel hinausreicht.
  • Weisser Halskragen.
  • Grosser weisser Nackenfleck (Grösster Durchmesser über 6 cm).
  • Afterfleck (Grösster Durchmesser über 6 cm)
  • Weiss an den Vorderläufen, das deutlich über die Mitte des Mittelfusses hinaufreicht (Stiefel).
  • Störend asymmetrische Zeichnung an Kopf und /oder Brust.
  • Schwarze Flecken und Streifen im Brustweiss.
  • Unsauberes Weiss (starke Pigmentflecken).
  • Braun- oder Rotstich der schwarzen Grundfarbe.


AUSSCHLIESSENDE FEHLER:

  • Aggressivität, Ängstlichkeit, ausgesprochene Scheuheit.
  • Spaltnase.
  • Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss.
  • Ein oder zwei blaue Augen (Birkauge).
  • Entropium, Ektropium.
  • Knickrute, Ringelrute.
  • Kurz- oder Stockhaar.
  • Fehlende Dreifarbigkeit.
  • Andre Grundfarbe als Schwarz.


Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: FCI Fédération Cynologique Internationale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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